Seit dem Erscheinen der ersten Auflage vor genau 20 Jahren hat sich der Titel „versöhnliche Scheidung“ zu einem festen Begriff entwickelt. Das Buch ist nicht in erster Linie ein juristischer Ratgeber, sondern eher eine Anleitung zu selbstbestimmtem Konfliktmanagement. Die Darstellung der typischen Konfliktsituationen jeweils im Zusammenhang mit den für sie maßgeblichen rechtlichen Rahmenbedingungen soll nicht nur zu realistischer Einschätzung von Grenzen der Interessendurchsetzung verhelfen, sondern auch den Blick auf die Gestaltungsmöglichkeiten richten, die das Recht bietet.
Das Buch „Versöhnliche Scheidung“ hat sich unterdessen auch für Familiengerichte sowie Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte als willkommene Hilfe erwiesen.
Jede neue Auflage musste einer in manchen Punkten geänderten Rechtslage angepasst werden; die Botschaft aber ist die gleiche geblieben wie bei den Vorworten zu den früheren Auflagen:
Die Scheidung einer Ehe, die Auflösung einer Partnerschaft sollte nicht in einer unversöhnlichen Gegnerschaft enden. Dieses Buch will Paare in der Trennung dazu ermutigen, die Chancen für einen versöhnlichen Ausgang ihrer Konflikte wahrzunehmen.
Ohne das Recht geht es nicht – aber das Recht ist nicht alles. Wer in der Krise und Auflösung von Kleinfamilie oder Paarbeziehung Rat sucht, hat zunächst keine Rechtsfragen, sondern ein Problem. Hier setzt die Darstellung an, ehe sie sich den rechtlichen Regelungen zuwendet.
Ich habe mich bemüht, einer nicht rechtskundigen Leserschaft die maßgeblichen Rechtsvorschriften zu erschließen. Wo ich zur besseren Verständlichkeit Worte eingefügt habe, sind diese durch [Kursivdruck in eckiger Klammer] gekennzeichnet. Im Übrigen handelt es sich immer um den – soweit wie möglich gekürzten – authentischen Gesetzeswortlaut mit den amtlichen Paragraphenüberschriften.
Stuttgart, Mai 2014
Christoph Strecker
Christoph Strecker – Beck-Rechtsberater dtv – Versoehnliche Scheidung 5